miércoles, 8 de abril de 2020

NLP UND LERNEN

Sinneskanäle und lebendiges Lernen

Wie kommt es, dass Schüler sich nur stockend in einer Fremd­spra­che aus­drü­cken kön­nen, die sie seit Jah­ren in der Schule ler­nen – obwohl sie per­fekt dekli­nie­ren kön­nen, das Plus­quam­per­fekt ken­nen und wis­sen, was „Ich würde gegan­gen sein; ich hätte gehen könn­en“ in dieser Spra­che heißt? Wie kommt es, dass es meis­tens schwie­rig ist, eine Spra­che aus Büchern zu lernen?
Was fehlt, ist die eigene Sinneserfahrung!NLP Gehirngerechtes Lernen
Je mehr Sinne am Lernen beteiligt sind,
* desto reicher und lebendiger ist das Erleben
* desto besser ist das Gelernte verankert
* desto größer sind die Möglichkeiten, es abzurufen.
Ein Beispiel:
Als ich 1989 meine NLP-Trainer­ausbil­dung absol­vierte (auf Englisch), sag­ten die ame­ri­ka­ni­schen Aus­bil­der nach mei­ner ers­ten Prä­sen­ta­tion, mein Eng­lisch sei zu schlecht und zu lang­sam. Und da der Kurs unter dem Motto stand: „Wenn du NLP-Trainer sein willst, kannst du jedes Feed­back ver­ar­bei­ten und bis zur nächs­ten Prä­sen­ta­tion inte­gri­eren“. Das hieß in mei­nem Fall: „Ver­bes­sere dein Eng­lisch bis mor­gen“ – wo meine nächste Prä­sen­ta­tion angesetzt war!
Ich setzte mich also mit einer ame­ri­ka­ni­schen Freun­din, die auch am Kurs teil­nahm, zusam­men, und sie führte mich durch eine Fan­ta­sie: „Stell dir vor, du bist in Ame­ri­ka gebo­ren und wächst dort auf. Dein ers­tes Wort ist Mama, und du lernst immer mehr Wör­ter … Du siehst zum Bei­spiel the chair und the table, und da ist your pillow, aber wenn du nach oben schaust, weißt du noch nicht, dass man das the ceiling nennt. Und das macht über­haupt nichts, denn du zeigst ein­fach darauf und sagst that oder there dazu. Du kannst dich aus­drü­cken, und du freust dich über jedes neue Wort, das du sagst. Alle Wör­ter lernst du ganz von selbst, und jeden Tag werden es mehr …“ (Natür­lich war die ganze Fan­ta­sie­reise auf Eng­lisch, nicht nur die ein­zel­nen Wörter).
Und so wuchs ich in der Fanta­sie als Ame­ri­ka­ner auf und wurde erwach­sen, bis zu mei­nem aktu­el­len Alter. Ich lernte wie ein Klein­kind, das heißt: Ich über­trug die Leich­tig­keit, mit der ich als Kind Deutsch gelernt hatte, auf das Erler­nen der eng­lis­chen Sprache.
In der nächsten Prä­sen­ta­tion sprach ich viel flüs­si­geres – und viel einfacheres – Englisch, weil ich nicht mehr erst auf deutsch dachte und dann ver­suchte, das ins Eng­li­sche zu über­set­zen (wodurch ich oft ins Sto­cken gekom­men war, weil mir das eng­li­sche Wort fehlte). Statt­des­sen dachte ich auf Eng­lisch (was viel schnel­ler ging, weil ich nicht noch auf die Über­set­zung war­ten musste). Also dachte ich nur in Wör­tern, die ich auf Eng­lisch kannte, und kam nicht mehr in die „Wie-heißt-das-doch-gleich“-Verlegen­heit. Mein Wort­schatz war etwa der eines 6-jähri­gen eng­li­schen Kindes (plus ein paar Fach­be­griffe), aber das reichte völlig aus!
In der Fantasie hatte ich gefühlt, wie hard der table und wie soft das pillow war – ich hatte meine Kind­heits­er­fah­run­gen in allen Sin­nen noch ei­nmal auf Eng­lisch erlebt: Den Duft der flowers und den Geschmack von chocolate, die Wärme der sun und das Zwit­schern der birds, mein eige­nes Bild im mirror … All das war jetzt mein eige­nes Erle­ben, meine eigene Sin­nes­er­fah­rung ebenso auf Eng­lisch wie auf Deutsch. Wo vor­her der ein­zige Bezug gewe­sen war: „Dog“ in der lin­ken Spalte des Buches – „Hund“ in der rech­ten Spalte des Buches, bedeu­tete dog jetzt den Anblick eines Hun­des, sein Bel­len, das Gefühl und den Geruch sei­nes Fells: Das Wort wurde mit Erle­ben erfüllt und verbunden!

Anker

Wir erleben in unseren fünf Sinnen: Hören, Sehen, Fühlen, Riec­hen und Schme­cken. Auch unsere Erin­ne­run­gen sind in die­sen Sin­nes­ka­nä­len gespeichert.
Angenommen, im Radio läuft ein Lied, das Sie im Urlaub gehört haben – dann kann dieses Lied Sie wie­der in Urlaubs­stim­mung ver­set­zen: Es lässt die Erin­ne­run­gen wie­der leben­dig wer­den. Vor Ihrem geis­ti­gen Auge erscheint zum Bei­spiel der Anblick des blauen Him­mels und des Mee­res, und Sie hören wie­der den Klang der Wel­len und fremde Sprach­fet­zen, Sie rie­chen den Geruch von Salz und Tang und Son­nen­öl, füh­len die Wärme des San­des und der Luft … All diese Sin­nes­ein­drücke, diese Kom­po­nen­ten, die mit der Erin­ne­rung ver­bunden – verankert – sind, wer­den durch das Lied im Radio wie­der leben­dig. „Anker“ bedeu­tet im NLP: Jedes Ele­ment einer Erfah­rung kann die Erfah­rung in ihrer Gesamt­heit wie­der hervorrufen.
Wenn Sie jeman­dem begegn­en, der das­selbe Par­füm oder Rasier­was­ser benutzt wie Ihre ver­flos­sene Liebe, dann wer­den Sie unwill­kür­lich an die Zeit mit die­sem Men­schen zurück­den­ken; viel­leicht kommt ein Gefühl von Weh­mut (oder Erleich­te­rung) in Ihnen auf – und das, obwohl Ihnen der Aus­lö­ser (das Par­füm) gar nicht bewusst werden muss.
Dieses Element – den Duft – nennen wir Anker, weil es einen gean­ker­ten Zustand her­vor­ruft. Ein Wort mit ähn­li­cher Bedeu­tung wäre „Konditionierung“.
Wenn Sie jetzt an das Wort „Ler­nen“ den­ken: Welche Erin­ne­run­gen, wel­che Gefühle werden in Ihnen wach?
Für die meisten Menschen ist „Ler­nen“ ein Anker für die Emp­fin­dung, über ein Buch gebeugt zu sit­zen (obwohl man lie­ber spie­len würde); ein Anker für Mühe, Druck, Über­win­dung, Müdig­keit, Kon­zen­tra­tions­stö­run­gen und Prü­fungs­angst. Kurz gesagt: Die meis­ten Men­schen den­ken beim Wort „Ler­nen“ an ihre Schulzeit.

Konzentration und Motivation

Ich arbeite manchmal mit Kindern, bei denen ADS (Auf­merk­sam­keits-Defizit-Syn­drom) dia­gnos­ti­ziert wurde: „Das Kind kann sich ein­fach nicht kon­zent­rie­ren“. Und doch erlebe ich immer wieder, dass das Kind sich stun­den­lang auf ein Video­spiel kon­zen­triert, stun­den­lang wie gebannt auf den Fern­se­her schaut und alle Werbe­texte mit­spre­chen, alle Titel­songs mit­sin­gen kann – das­selbe Kind, das sich angeb­lich nicht kon­zen­trie­ren und kein Gedicht aus­wen­dig lernen kann!
Das Kind hat nur keine Lust auf Unter­richt, keine Moti­va­tion und kein Inte­resse am Pau­ken, kei­nen Spaß an der Schule. Es will Bil­der, Geschich­ten, Abwechs­lung, span­nende Unterhaltung.
Wenn es nicht muss, dann kann es, darf es. Dann lernt es ganz von selbst.

Positive Emotionen

Lernen geschieht von selbst, wenn es mit Neu­gier, Inte­resse und Leich­tig­keit asso­zi­iert wird. Wenn es viele und schnelle Erfolgs­er­leb­nisse gibt, dann macht es Spaß.
Als Vorschul­kinder haben wir erlebt: Lernen ist Spie­len, Spie­len ist Lernen!

NLP

NLP (Neuro-Linguis­ti­sches Pro­gram­mie­ren) bietet effi­zi­ente Mög­lich­kei­ten, nega­tive Asso­zi­a­tio­nen vom Ler­nen abzu­kop­peln und ein­schrän­kende Über­zeu­gun­gen zu ent­kräf­ten („ich bin ein­fach zu dumm“, „ich habe ADS“, „Mathe liegt mir nicht“).
Solche inneren Kommen­tare und Vor­stel­lun­gen prä­gen unser Erle­ben: Sie steu­ern unsere Gefühle und damit unser Ver­halten. Wenn wir diese “Neuro-Linguis­ti­schen Pro­gramme” erken­nen und ver­än­dern, können wir uns an unse­ren Erfol­gen orien­tie­ren: Wir kön­nen posi­tive Lern­erfah­run­gen in allen Sinn­en wecken, ankern (z.B. mit einer Berüh­rung, einer Geste oder einer Kör­per­hal­tung) und auf das Lern­ge­biet übertragen.

Zusammenfassung

Je sinnlicher das Lernen ist – je mehr Sinne daran betei­ligt sind, desto mehr ist es ver­an­kert und desto leich­ter ist es abzu­ru­fen.
Wenn Ler­nen mit einer Hal­tung von Neu­gier, Spaß, Span­nung und Ent­span­nung ver­bun­den wird, dann geschieht es ganz von selbst – so leicht wie ein Kind ein neues Spiel lernt.
NLP bietet die Werk­zeuge, den ange­bo­re­nen Spaß am Ler­nen wie­der zu ent­decken, und den gedank­li­chen Müll, mit dem er über­la­gert wurde, zu ent­sor­gen. Außer­dem zeigt es Stra­te­gien, die Sinne effi­zient zum Ler­nen zu aktivieren.