Feedback wird definiert als “Information, die
Lernenden ermöglicht, die Lücke zu verringern zwischen dem, was derzeit klar
ist und dem, was der Fall sein sollte oder könnte.” Reale
Lernsituationen im Unterricht sind laut Hattie und Yates von diesem Ideal
jedoch weit entfernt. Beide Autoren vermuten im Schulalltag
eine “Empathie-Lücke (empathy gap)”:
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Lehrer sind überzeugt, ihren Schülern regelmäßig viel hilfreiches
Feedback zu geben.
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Beobachter des Unterrichts bescheinigen jedoch in der
Regel ein sehr geringes Niveau von Lehrer-Schüler-Feedback.
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Schüler berichten von wenig Feedback ihrer Lehrer, “nur wenige Sekunden
täglich”. Lernende erhalten mehr Feedback von ihren
Mitschülern, das jedoch oft fehlerhaft ist.
Zentrale Feedback-Aspekte im Überblick
Um diese Situation im Unterricht zu
verbessern, entwickeln Hattie und Yates eine leicht verständliche
Herleitung davon, wie Feedback im Lernprozess tatsächlich wirkt. Hier
finden Sie einige zentrale Aspekte aus dem Artikel. Den gesamten,
englischsprachigen Beitrag können Sie kostenlos als PDF herunterladen.
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Lob ist eine weit verbreitete Form der Rückmeldung, ist aber
häufig nutzlos.
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Wirksames Feedback ist der kleinste gemeinsame Nenner von
verschiedenen Top
Ten-Einflussfaktoren für den Lernerfolg.
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Hattie und Yates beschreiben Feedback mit zwei Analogien:
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“Computerspiel”: Das nächste Level ist weder zu schwierig noch
zu einfach.
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“GPS-Navigationsgerät”: Man kennt das Ziel, weiß aber nicht
genau, wie man dorthin gelangt.
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Drei Fragen sind im Zusammenhang mit Feedback wichtig:
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Was ist das Ziel?
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Welche Fortschritte wurden gemacht?
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Was ist der nächste Schritt?
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Fehler sollten willkommen sein und als Lerngelegenheit genutzt
werden.
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Wirksames Feedback wird dem Kenntnisstand angepasst:
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Neuling: unmittelbare Rückmeldung zur Aufgabe,
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Fortgeschrittene Anfänger: Rückmeldung zu alternativen Strategien,
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Fortgeschritten: Rückmeldung zur Selbst-Steuerung des Lernens.