Ein
paar Stunden Sprachunterricht reichen nicht aus, um eine Sprache fließend zu
beherrschen. Das Lernen (und Beherrschen!) einer Fremdsprache erfordert
Anstrengung, Ausdauer und Geduld. Aber indem du deinen Lerneinsatz gezielt
lenkst und dein Verhalten ein wenig änderst, kannst du den Sprachunterricht
noch besser nutzen und so eine neue Sprache schneller lernen.
Hier
sind unsere uns selbst ausprobierten bzw. getesteten Tipps, damit du das Meiste
aus dem Unterricht herausholen kannst und zu einem wahren Muttersprachler
wirst!
1. NUTZE DEINE VOKABELLISTEN AUF KREATIVE WEISE
Während du dem Unterricht lauscht, denkst du, dass du die
neuen Worte sicherlich niemals vergessen wirst. Leider kommen diese aber für
gewöhnlich in rauen Mengen und daher ist es unmöglich, nur allein durch dein
Gedächtnis, diese zu behalten. Hier hilft aufschreiben. Dadurch, dass du etwas
niederschreibst, bleibt es länger in deinem Kopf, und indem du Wortlisten
anlegst, kannst du diese Methode üben. Aber weißt du, was noch besser ist?
Diese Listen auch zu benutzen!
Damit deine Vokabelliste sinnvoll ist, versuche dir
anzugewöhnen, neue Wörter zu kategorisieren und sie mit ihrer Bedeutung zu
verbinden. Durch diese Übung fällt es deinem Gehirn leichter, die einzelnen
Worte zu verarbeiten. Zu Anfang verwende doch diese Techniken zum Führen von
Listen – oder kombiniere sie miteinander!
- Teile dein Blatt in drei Spalten auf: einmal für das Wort selbst, dann für die Wortart (ob es ein Nomen/ Verb/ Präposition etc. ist) und als letztes die Definition. Wenn du neue Worte hörst, trage diese in deine Liste ein. Zum Beispiel: “surgeon”, “Nomen”, “ein Arzt, der Operationen durchführt“. Decke die Spalten ab, wenn du dich selbst abfragst.
- Markiere neue Wörter je nach Verwendung farblich, z. B.: nach Wortart, Thema (Reisen, Arbeiten, Essen) oder linguistischer Bedeutung (Umgangssprache, formelle bzw. informelle Sprache). Durch die Verwendung von Farben kannst du verwandte Wörter schneller finden und dich dadurch besser selbst testen.
- Halte dein Gedächtnis auf Trab, indem du das Wort in einen Kontext einbaust. Hat dein Lehrer es in einem Satz verwendet oder ein Bild zur Gedächtnisstütze an die Tafel gemalt? Wenn das der Fall sein sollte, schreibe bzw. mal es dir auf. Wenn du das Wort in einen Kontext gesetzt hast, kann es nicht mehr so schnell aus deinem Gedächtnis verschwinden!
2. MEIDE DEINE HEIMISCHEN FREUNDE
Während
du dich vielleicht mit einem Freund gemeinsam zum Unterricht angemeldet oder
dich mit jemandem aus deinem Land dort angefreundet hast, so widerstehe doch
der Versuchung, dich neben die betreffende Person zu setzen, wenn du etwas
lernen möchtest. Warum? Wenn du mit jemandem zusammenarbeitest, der deine
Muttersprache spricht, wirst du nicht herausgefordert und in einer schwierigen
Situation wirst du eher wieder auf deine eigene Sprache zurückgreifen. Auf der
anderen Seite ist es mutig, sich an jemanden Neues und Anderes zu wenden – da
du mit dieser Person nicht verbal betrügen kannst! – und dadurch gezwungen
bist, härter zu arbeiten, um die neue Sprache zu verstehen und in ihr
verstanden zu werden. Und mal ehrlich, ist das nicht der Grund, warum du dich
überhaupt zum Unterricht angemeldet hast?
3. REDE, REDE, REDE
Wir
meinen damit nicht, dass du der Schüler sein
sollst, der andere unterbricht, unentwegt plaudert und den Unterricht an sich
reißt. Solche Leute stehlen ihren Klassenkameraden nur Zeit. Wenn du dich
jedoch weigerst, im Unterricht zu interagieren, machst du auch beim Lernen
keine Fortschritte. Denk immer daran, dass dein Lehrer da ist, um dir zu
helfen. Wenn du Fragen, Zweifel oder Rückfragen hast – spreche diese aus! Indem
du dein Problem laut ausdrückst (vor allem in einer Fremdsprache), ist es an
sich schon eine exzellente Sprachübung und hilft dir oftmals eine Lösung zu
erkennen, bevor du diese bekommst. Wenn man eine neue Sprache lernt, verbessert
man sich nicht, indem man vor sich hin brütet, sondern indem man sich aktiv
beteiligt. Und wer weiß? Vielleicht hat jemand anderes im Kurs dieselbe Frage
und wird auch von der Antwort des Lehrers profitieren!
4. SEI IMMER ANWESEND
Du kennst das Szenario. Du schreibst dich für Mandarin,
Türkisch, Spanisch oder Französisch ein und bist aufgeregt wie ein Kind am
ersten Tag der Sommerferien. Die ersten Unterrichtsstunden verlaufen großartig
– aber dann passiert das „Leben“. Auf der Arbeit geht es hoch her. Freunde
kommen zu Besuch. Du verschläfst aus Versehen, da du den Wecker nicht hörst.
Und am Ende setzt dein glänzendes neues Ziel, eine neue Sprache schnell zu
lernen, Staub an. Zu viele Schüler starten mit Volleifer und verschwinden dann
vom Angesicht der Erde nach der ersten Unterrichtswoche. Das Ding ist, während
niemand denkt, dass sie zu dieser Gruppe gehören werden, schafft es die
Mehrheit der Schüler doch nicht bis zum Ende eines langfristigen Studiums. Sorg
dafür, dass du nicht zu denjenigen gehörst! Wie motivierst du dich selbst, um
regelmäßig am Unterricht teilzunehmen? Versuche es damit:
- Erinnere dich selbst daran, warum du die Sprache lernen wolltest. Hefte Motivationszettel an deinen Computer oder Spiegel, rede über deine Ziele mit Freunden und Familie, oder stelle dich dir selbst vor – und wie glücklich du sein wirst – wenn du dein Ziel erreicht hast.
- Mache dich mit der Kultur der gewählten Sprache vertraut. Esse die Speisen, schaue die Filme, lese über das Land/ die Länder, in denen die Sprache gesprochen wird, und halte Ausschau nach Zeitungsartikeln über die aktuellen Begebenheiten in diesen Ländern.
- Buche einen Flug. Dadurch hast du dich zu einer Reise verpflichtet und wirst dich in der gewählten Sprache so sicher wie möglich fühlen wollen!