1. Was Sprachaustausch bzw. Tandem bedeutet und warum es gut für Sie ist
Laut Wikipedia: “Tandem ist eine Sprachlernmethode, bei der sich zwei Personen mit unterschiedlicher Muttersprache gegenseitig
die jeweils fremde Sprache beibringen.Grundsätzlich können sich die beiden
Partner persönlich treffen (Präsenz-Tandem) oder per E-Mail, Telefon oder mit
anderen Medien lernen (eTandem, auch Distanz-Tandem). Das Lernen kann auf
unterschiedliche Weise geschehen, mit Vorlagen, Lehrbüchern oder einfach im
lockeren Gespräch. Es gibt vollkommen autonome Formen (Tandem-Partnerschaft von
zwei Personen, von Beratern unterstützt) und andere, die das selbständige
Lernen fördern (binationaler Tandem-Kurs für Gruppen, von Moderatoren
organisiert). Oft hängt die Übungsmethode davon ab, wie gut man die
Fremdsprache schon beherrscht. Beim klassischen Prinzip gilt: Die Hälfte der
Zeit wird der einen Person gewidmet, die andere Hälfte der anderen
Person.”
Eine neue
Sprache zu lernen macht erst dann Sinn, wenn Sie die Möglichkeit haben sich mit
Muttersprachlern auszutauschen. Dennoch erweist es sich vor allem dann
schwierig, wenn man eine neue Sprache lernt und nicht im jeweiligen Land wohnt,
wo sie auch gesprochen wird. Das Gleiche gilt für diejenigen, die gerade erst
in ein neues Land gezogen sind und noch nicht die Gelegenheit hatten
Einheimische kennenzulernen. In beiden Fällen ist der beste Weg seine
Konversationsfähigkeit in der neuen Sprache zu üben, einen Sprachpartner (auch
Tandempartner genannt) zu finden.
Mit diesem
Artikel teilen wir mit Ihnen die besten Lerntipps, die Ihnen helfen werden
einen erfolgreichen Sprachaustausch zu beginnen, also lesen Sie weiter!
2. Wie Sie einen Sprachpartner zum Austausch finden
Wenn Sie wenig oder keinen Kontakt zu Muttersprachlern haben, ist der
einfachste Weg online einen Sprachpartner zu finden. Während es zahlreiche
Internetseiten gibt, die anbieten Ihnen bei der Suche nach dem richtigen
Sprachpartner zu helfen, sind nur wenige von ihnen Ihre Zeit wert. Hier finden
Sie eine kleine Auswahl von Internetseiten, die von vielen Sprachenlernern
empfohlen werden:
Interpals: Diese Internetseite gehört in diesem Métier zu den Pionieren - sie
ging bereits im Jahr 1998 online! Das Design der Seite mag zwar etwas veraltet
sein, doch der Fakt, dass dort mehr als 11.000 Mitglieder angemeldet sind, ist
ein Beweis, dass die Community sehr aktiv ist.
My
Language Exchange wurde im Jahr 2000
gegründet und sieht ähnlich aus wie Interpals. Man kann je nach verschiedenen
Kriterien nach potentiellen Sprachpartner suchen. Zusätzlich erhalten die
Nutzer auch wertvolle Tipps und können die Zeit mit Online-Sprachspielen
vertreiben.
Falls Sie auf den vorigen Internetseiten nicht den richtigen
Sprachpartner finden, schauen Sie sich doch Conversation
Exchange an. Dort finden Sie Sprachpartner in
Ihrer Nähe, Brieffreunde oder Chat-Partner.
Schauen Sie sich auch im Fluent In
3 Months Forum um. Außer, dass Sie im Hauptforum passende Sprachpartner finden,
können Sie sich in weiteren Themenbereichen mit gleichgesinnten Sprachenlernern
austauschen.
Eine weitere hilfreiche Internetseite ist MeetUp, die es erlaubt Interessensgruppen in Ihrer Nähe zu finden. Geben Sie
dazu einfach “Sprachaustausch” oder ähnliche Suchbegriffe im Suchfeld ein und
Sie erhalten eine Liste von Gruppen mit den entsprechenden Interessen in Ihrer
Nähe.
Letztlich können Sie auch Craigslist ausprobieren, falls es in Ihrer Stadt verfügbar ist.
- Wie ist es im richtigen Leben?
Wenn Sie Student sind, ist das International Office Ihrer
Hochschule die Anlaufstelle, wo Sie einen passenden Sprachpartner finden
können, denn gerade Austauschstudenten freuen sich mit Einheimischen in Kontakt
zu treten und durch sie einen Sprachaustausch zu führen.
Vergessen Sie nicht die lokalen kulturellen Einrichtungen. Denken Sie z.B. an gemeinnützige Institute wie das Deutsche Goethe-Institut, dessen Mission es ist den internationalen kulturellen Austausch zu fördern und Sprachstudien zu führen. Wenn Sie z.B. Französisch lernen wollen, schauen Sie nach “Institut Français”; Spanisch-Lernende sollten nach “Instituto Cervantes” schauen. Schlielßich hilft Ihnen das “British Council” Ihre Englischkenntnisse zu verbessern.
3. Sprachaustausch: Dinge,
die Sie tun oder lieber lassen sollten
In erster Linie ist es wichtig, dass Sie Ihre Erwartungen
und Ziele kennen. Wollen Sie Ihre Sprachkenntnisse für einen bestimmten Grund verbessern
(z.B. für die Karriere oder einen Auslandsaufenthalt)? Wie oft und wie lange
wollen Sie sich mit Ihrem Sprachpartner austauschen? Würden Sie Ihren
Sprachpartner gerne in Person treffen oder genügt Ihnen der Kontakt über Skype
oder sogar Whatsapp? Seien Sie ehrlich, wenn es darum geht einen passenden
Sprachpartner zu finden, sonst verschwenden Sie nur Ihre Zeit und die der
anderen.
Seien Sie außerdem ehrlich, wenn
es um Ihr Sprachlevel geht und stellen Sie sicher, dass Ihr zukünftiger
Sprachpartner nicht nur ein “Nehmer”, sondern auch ein “Geber” ist. Wie der
Begriff “Sprachaustausch” bereits assoziiert, handelt es dabei um einen
wechselseitigen Prozess, bei dem Sie nicht am Ende feststellen möchten, dass
Ihr Sprachpartner nur auf kostenlosen Sprachunterricht aus war, sondern dass
beide Parteien profitieren. Versuchen Sie deshalb immer einen Sprachpartner zu
finden, dessen Sprachlevel Ihrem Sprachlevel in seiner Muttersprache
entspricht. So vermeiden Sie auch im umgekehrten Fall direkt eingeschüchtert zu
sein, wenn Ihr Sprachpartner z.B. ein hohes C1 Level hat und Sie noch blutiger
Anfänger sind. Eine neue Sprache zu lernen ist schon schwer genug, da brauchen
Sie keinen zusätzlichen Druck.
Denken Sie immer daran, dass ein Sprachaustausch
kein Ersatz für einen richtigen Sprachlehrer ist; Ihr
Sprachpartner ist schließlich kein Lehrer, sondern ein Muttersprachler. Während
Ihr Sprachpartner Ihnen zeigt, wie Muttersprachler die Sprache benutzen und
Wörter und Phrasen beibringt, die Sie eventuell nicht in Lehrbüchern finden,
können Sie sich nicht unbedingt auf sie verlassen, wenn es darum geht,
Grammatikregeln zu erklären. Vergessen Sie nicht, sie haben direkt nach ihrer
Geburt die Sprache zu verstehen und zu sprechen gelernt. Die meisten
Grammatikregeln werden von ihnen unbewusst genutzt und sind daher selbstverständlich.
Denken Sie auch an regionale und
nationale Unterschiede: wenn Sie z.B. versuchen Ihr Spanisch zu
verbessern, weil Sie diesen Sommer nach Mexiko reisen, vermeiden Sie einen
Sprachpartner aus Madrid zu finden, denn es gibt grundlegende Unterschiede in
der Art und Weise, wie Spanisch in Lateinamerika und in Spanien gesprochen
wird. Wenn Sie dies beachten, können Sie Ihre neuen Freunde im Urlaub damit
beeindrucken, wie Sie den lokalen Slang benutzen.
4. Wie Sie das Beste daraus machen: Tipps & Tricks
Entscheiden
Sie sich für ein Format und legen Sie einen Zeitrahmen fest: In einer Sprachaustausch-Sitzung widmen sich die
meisten in der ersten Hälfte einer Sprache und wechseln dann zu der anderen in
der zweiten Hälfte. Anderen bevorzugen sich pro Sitzung nur auf eine Sprache zu
konzentrieren. Möglich ist auch, dass jeder Sprachpartner nur die Sprache
spricht, die nicht seine Muttersprache ist. In diesem Fall würden Sie nur
Spanisch sprechen und Ihr Sprachpartner nur Deutsch. Diese Art und Weise ist
super, um Ihre Konversationsfähigkeit, dennoch nicht unbedingt Ihr
Hörverständnis, zu verbessern.
Vorbereitung: Wenn Sie einen Sprachaustausch beginnen, um ein
bestimmtes Ziel zu erreichen, wäre es nützlich vorab ein paar Vorbereitungen zu
machen. Sie und Ihr Sprachpartner könnten sich z.B. ein paar Tage vor der
Sitzung Lesematerial zu bestimmten Themen zuschicken. So können Sie sich in der
Sitzung auf diese Themen konzentrieren und Ihr Vokabular entsprechend
verbessern. Wenn Sie lediglich die Interaktion mit einem Muttersprachler üben
möchten, dann ist keine Vorbereitung nötig. Sie können dann einfach zufällige Themen
diskutieren, wie Sie das auch mit Ihren Freunden tun würden.
Korrekturen: Bevor Sie Ihre erste Sitzung beginnen, klären Sie
zunächst, wie Sie Fehler bzw. Korrekturen handhaben. Möchten Sie lieber, dass
Ihr Sprachpartner Notizen macht und am Ende der Sitzung mit Ihnen durchgeht
oder bevorzugen Sie es direkt berichtigt zu werden? Natürlich fragen Sie auch
Ihren Sprachpartner, wie er korrigiert werden möchte. Dies ist ein wichtiger
Punkt, denn jeder geht anders mit Korrekturen um.
Notizen
machen: Abhängig von Ihrem
Sprachlevel, ist es evtl. hilfreich sich während der Sitzung Notizen zu machen,
um sich später an neu gelernte Wörter und Phrasen zu erinnern. In diesem Fall,
achten Sie darauf nicht mehr Zeit mit dem Notizen machen als mit Sprechen zu
verbringen. Das wäre Ihrem Sprachpartner gegenüber nicht fair und würde
außerdem wertvolle Lernzeit verschwenden.
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